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Hiroshi Watanabe ist Inhaber der Konditorei Bach-
mann im japanischen Hiratsuka. Vor 30 Jahren
bildete er sich in der Richemont Fachschule in
Luzern mit der Absicht weiter, eine echte Schweizer
Konditorei in Japan zu eröffnen. Damals war er mit
dieser Idee ein Pionier. Natürlich brauchte er dafür
einen passenden Namen und vom «rosaroten Unter-
nehmen» Bachmann sowie von der Leuchtenstadt
war er förmlich angetan. Zurück in Japan eröffnete
er eine eigene Konditorei, die dem Aussehen einer
Bachmann-Filiale zum Verwechseln ähnlich sah.
Jahre später gratulierten Raymond Bachmann
Bekannte, welche Japan bereisten, zum mutigen
Schritt, im so fernen Japan eine Filiale zu eröffnen.
Sie zweifelten nicht an deren Echtheit. Das Logo,
die Verpackungen und die Schriftzüge entsprachen
exakt dem Firmenauftritt von Confiseur Bachmann.
Raymond Bachmann wusste von keiner Filiale in
Japan und informierte sich. Hiroshi Watanabe war
es unangenehm und so lud er Matthias und Raphael
Bachmann nach Japan ein. Sie waren überrascht,
als sie dort eine hervorragende Qualität vorfanden.
Die grosse Gastfreundschaft von Hiroshi Watanabe
berührte sie – und es entstand eine Freundschaft.
Nach erfolgreicher, abgeschlossener Lehre im Jahre
1995 nutzten Matthias und Raphael Bachmann die
Gelegenheit, in der Konditorei Bachmann in Japan
für rund sechs Monate zu arbeiten. Sie erlebten eine
wahrhaftig «süsse» Entdeckungsreise und sammel-
ten viele Erfahrungen. Sie besuchten 46 Konditoreien,
europäische und traditionell japanische. In sechs
davon arbeiteten sie aktiv mit.
In den letzten Jahrzehnten erlebten europäische
Süssigkeiten in Japan den ganz grossen Aufschwung,
und genau darauf haben sich Matthias und Raphael
Bachmann konzentriert. Tagsüber arbeiteten sie mit
den Konditoren, und abends verarbeiteten sie die
gewonnenen Eindrücke.
Das Qualitätsdenken (zwischen vorbildlich bis über-
trieben) überraschte die beiden Brüder sehr. Von
der Begeisterungsfähigkeit, die einer Besessenheit
nahekommt, lebt der schöne Beruf eines Confiseurs.
Ihre professionelle Neugier wurde im «Land des
Lächelns» immer wieder von Neuem geweckt.
Und das in einem Land, in welchem dieser Beruf vor
50 Jahren noch gar nicht existierte!
Das wohl Erstaunlichste aber war, dass Matthias und
Raphael Bachmann Schweizer Spezialitäten in Japan
kosteten, die ihnen tatsächlich besser schmeckten
als in der Schweiz! Das gab ihnen neuen Ansporn,
noch besser zu werden. Ganz nach dem Motto:
«Wer nicht besser wird, hat aufgehört gut zu sein!»
www.confiserie.ch/japan
Vor der Konditorei Bachmann in Hiratsuka, v.l.n.r.: Takao Otani (Produktionschef),
Raphael Bachmann, Hiroshi Watanabe (Besitzer), Matthias Bachmann
Unsere «Filiale» in Japan
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Japan